der Schatten in der Nacht

So sehen ihn vermutlich die meisten Menschen, wenn sie überhaupt einen zu Gesicht bekommen. Einen dunklen Schatten in der Nacht, oft auf einem Ansitz in Bodennähe sitzend, oder im Dunkeln an einem vorbeifliegend. Doch wer genau hinschaut, der kann sie auch am Tage sehen. Entweder an ihrem Tageseinstand sitzend und in der Sonne dösend, oder dicht an einen Baumstamm gedrängt, damit die Zeichnung ihres Federkleides ihre Tarnung gegenüber der Rinde des Baumstammes voll ausspielt.

Silhouette
Silhouette

Typisch für den Waldkauz ist sein runder Kopf mit den nach vorne gerichteten schwarzbraunen Augen. Im Gegensatz zu anderen Eulenarten fehlen ihm jedoch die Federohren.

Das Web ist voll mit Beschreibungen zum Waldkauz und es braucht nicht noch eine Homepage, auf der dies ausgiebig erklärt wird. Daher kurz und bündig die Fakten in Wort und Schrift:
  • Körperlänge von ca. 37 bis 43 cm
  • Flügelspannweite ca. 81 bis 96 cm
  • Männchen wiegen ca. 330 bis 590 Gramm
  • die Weibchen ca. 450 bis 650 Gramm

 

Auf dem Foto rechts gut zu erkennen:

Männchen oben - Weibchen unten

Männchen oben - Weibchen unten
Gedrungene Gestalt mit rundem Kopf und dunklen Augen
Adulter Waldkauz gut getarnt am Baumstamm

Der Waldkauz bevorzugt dichte, alte Wälder mit viel Unterholz, in denen er tagsüber gut versteckt ruhen kann. Er kommt aber auch in Parkanlagen, größeren Gärten und sogar in städtischen Gebieten vor, sofern genügend Bäume vorhanden sind. Gerne auch auf Friedhöfen. Er ist in Mitteleuropa die am häufigsten vorkommende Eulenart und passt sich perfekt an verschiedene Lebensräume an.

Er ist nachtaktiv und verlässt seinen Ruheplatz erst mit Beginn der Dämmerung, um auf Jagd zu gehen. Dabei ist er ein geschickter Jäger, der sich vor allem auf sein ausgezeichnetes Gehör verlässt um Beutetiere wie Mäuse, Ratten, kleine Vögel, aber auch Insekten aufzuspüren. Dank seines nahezu lautlosen Fluges kann er seine Beute oft überraschen.

In vielen Kulturen galten Eulen, einschließlich des Waldkauzes, als Vorboten des Unglücks oder gar des Todes. Ihr nächtliches Auftreten, die geheimnisvollen Rufe und ihr durchdringender Blick haben dazu beigetragen, dass sie als unheimlich empfunden wurden. Insbesondere der Ruf des Waldkauzes, der in der Stille der Nacht oft als „unheimlich“ wahrgenommen wurde, führte dazu, dass er als „Totenvogel“ angesehen wurde. Dieser Aberglaube führte dazu, dass Menschen Waldkäuze töteten und sie an Tür oder Tor nagelten, um kommendes Unheil abzuwenden.

Es fehlte oft das Verständnis für die ökologische Rolle, die Waldkäuze in Wirklichkeit spielen. Als effektive Jäger von Nagetieren tragen sie zur Kontrolle von Schädlingen bei, was insbesondere in landwirtschaftlichen Regionen von sehr großem Vorteil ist. Die fehlende Anerkennung dieser positiven Rolle führte jedoch dazu, dass sie oft unnötigerweise selbst als Schädlinge betrachtet wurden.

Heute sind Waldkäuze in vielen Ländern geschützt, und es gibt ein besseres Verständnis für ihre Rolle im Ökosystem. Die Verfolgung ist größtenteils eingestellt, und der Schutz dieser faszinierenden Vögel hat an Bedeutung gewonnen.

Also immer schön die Augen aufhalten. Denn wer genau hinschaut, der wird früher oder später den ein oder anderen Kauz ausfindig machen.

Auch Geister haben Feinde

Der Waldkauz hat in der Natur einige natürliche Feinde, insbesondere während seiner Jugend und Brutzeit.
Zu diesen gehören:

Marderarten (Baum- und Steinmarder):
Diese Beutegreifer sind besonders gefährlich für das Gelege des Waldkauzes, da sie auf Eier und Jungvögel abzielen.

Uhu (Bubo bubo):
Der Uhu, die größte Eulenart Europas, kann für den Waldkauz zu einem ernsten Fressfeind werden, da er gelegentlich auch kleinere Eulen jagt.

Habicht (Accipiter gentilis):
Dieser Greifvogel ist ein potenzieller Fressfeind des Waldkauzes. Besonders junge oder unerfahrene Waldkäuze können zu seiner Beute werden.

Fuchs (Vulpes vulpes):
Füchse sind zwar hauptsächlich Bodenjäger, können aber auch eine Bedrohung für Jungvögel darstellen, die noch nicht flugfähig, oder vom Baum gefallen sind.

Und dann gibt es da noch den Menschen:
In der Vergangenheit wurden Waldkäuze von Menschen gejagt und getötet. Dies geschah hauptsächlich aufgrund von Aberglauben und Missverständnissen über diese Tiere. Eulen wurden oft mit negativen Symbolen in Verbindung gebracht. In vielen Kulturen galten sie als Unglücksbringer oder wurden mit dem Tod assoziiert. In der Folge wurden sie daher gezielt gejagt und getötet, weil man glaubte, sie brächten Krankheit oder Unheil.

Ein weiteres Problem ist der Verlust von Lebensräumen durch Abholzung, intensive Landnutzung oder der Einsatz von Giftstoffen. Denn gerade Gift, welches z.B. gegen Maus und Ratte eingesetzt wird, neutralisiert sich nicht im Körper des daran gestorbenen Tieres. Das Tier wird durch die Einnahme des Giftes geschwächt und somit zu einer leichten Beute für den Kauz und andere Greife. Der Kauz nimmt es auf und vergiftet sich dadurch selbst, bzw. seine Jungen. Gerade diese Punkte gefährden die Populationen der Waldkäuze erheblich.

Nicht zu unterschätzen sind auch Kollisionen mit Kraftfahrzeugen, Fensterscheiben oder Weidezäunen.

Sie gehören zu den Hauptfeinden des Waldkauzes in der Natur:

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